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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 3

1858 - Breslau : Hirt
Umschau im Lande. 3 verwandelt die angrenzenden Aecker in Gärten. Hier siehst du Weizen- flächen, grün und braun, dort die goldgelben Raps- und Rübsen- felder, da Fenchel, Anis, Kümmel, Flachs u. s. w. Und das Alles kannst du wie eine Karte überschauen, wenn du ein paar hundert Schritte auf die Höhe gehst. Da lagerst du dich unter einer Buche und schau'st Meilen lange Ebenen mit ihren Dörfern, Feldern, Gärten, Wiesen, Wäldern. Dazu kommen bei Freiburg und Naumburg auch noch die Weinberge mit den freundlichen, in ihnen zerstreuten Häusern. Thüringen hat Alles, was Deutschlands Boden erzeugen kann, und Alles dicht bei einander. In dem zu Preußen gehörigen Theile des Thüringer Waldes ist der Schneekopf der höchste Berg; er ist nur 500 Fuß niedriger als der Brocken. Wer diesen er- fliegen hat, steht 3500 Fuß über dem Meere und nimmt die höchste Stelle in der ganzen Provinz, so wie in einem weiten Umkreise von Deutschland ein. In dem Gebirge breiten sich über die Berggipfel und an den Abhängen dunkle Nadelwälder aus; an den Berglehnen erfrischen Wiesen mit bunten Blumen das Auge, in den Thälern rauschen klare Bäche mit Forellen in dein steinreichen Bette; hohe Felswände, aus denen einsame Nadelbäume stehen, bilden enge Schluchten, und die tiefer liegenden Thäler werden von anmuthigen Laubwäldern beschattet. Mühlen klappern in den Gründen an den Bergwässern, und in den Hammerwerken pocht und hämmert es. Der Wald ist reich an Heidel-, Preißel- und Erdbeeren. Spärlich wächst Korn und Hafer, aber die Kartoffel ist die getreue Gefährtin der Bergbewohner. Die fruchtbarsten Gegenden in der Provinz sind die goldene Aue an der Unstrut und Helme, die Niederungen an der Bode, die Börde bei Magdeburg und die Wische an der Elbe. Flach und eben zieht sich dagegen das Land von der Saale an nach der Ell-e hin und über diese hinüber bis an die Grenze von Brandenburg: ebenso breitet sich vom Harze aus bis zur Elbe und Havel eine ununterbrochene Ebene aus. Zwischen der Elbe und der Havel, die Sachsen von Brandenburg trennt, ferner um Witten- berg, sowie an der schwarzen Elster und an der Mulde bis zum Königreich Sachsen hinauf, ist das Land zum großen Theil sandig und öde. Da bedecken magere Kiefern und dürftige Haferfelder die Oberfläche, und Brüche und Sümpfe ziehen sich zwischen hin. Doch unterbricht hin und wieder ein Birken-, Buchen- und Eichenwald, ein Erlenbusch und ein See die Einförmigkeit. Aber der liebe Gott hat es auch hier an Nichts fehlen laffen, was zum täglichen Brot gehört. Das Land giebt auch hier schönes Brot und gute Kartoffeln, Butter und Käse, Wolle, Honig, Fleisch, Fische, Wildpret, Gemüse, auch etwas Wein, und Holz im Ueberfluß. Aber die fruchtbare Scholle und die schöne Gegend allein vermag Niemanden glücklich zu machen; darum rechnet Luther zum täglichen Brote auch: fromm Gemahl, fromme Kinder, fromm Gesinde, fromme und getreue 1

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 6

1858 - Breslau : Hirt
6 Wie es in der Provinz Sachsen aussieht. unter Aufsicht des Staates standen und gehörig in Ordnung gehalten wurden, mußte öfter ein Landwirth seine Aecker verlassen, weil er nicht im Stande war, die durchbrochenen Stellen wieder auszufüllen. Daher stammt noch die Redensart: ,,Er kann nicht mehr deichen," welche bedeutet: ,,Er kann sich nicht mehr in seiner Besitzung be- haupten." 3. Die schwarte Elfter. Die schwarze Elster entspringt im Königreiche Sachsen, geht dann ein Stück durch Schlesien und fließt in unserer Provinz an den Städten El st er werda, Lieben werda, Herzberg und S ch w e i- nitz vorüber. Die schönen Waldungen des Liebenwerdaer Kreises sind von vielem Hochwilde belebt. Daneben breiten sich Wiesen und Sümpfe aus, auf denen große Heerden von Pferden, Rindern und Gänsen weiden. Nur weniges Land ist bebaut, und dieß liefert kei- nen sonderlichen Ertrag. Es wird Lein, Hirse, Haidekorn, Hopfen und Tabak gewonnen. Selbst einiger Wein wächst bei Lieben- werda. In den Kieferwäldern wird viel Pech und Theer gesotten, und die Bewohner der Walddörfer beschäftigen sich meist mit dem Einsammeln von Heidel-, Prcißelbeeren und Pilzen, mit Korb- und Strohflechten, mit der Anfertigung von Holzpantoffeln und Dach- spänen. Das in den Wäldern geschlagene Scheitholz wird auf Floß- gräben nach Elsterwerda und von da in Kähnen aus einem Kanäle in die Elbe befördert, um Meißen, Dresden und andere Städte mit Brennholz zu versorgen. Da, wo die Elster aus Schlesien eben herausgetreten ist, findet sich auch ein Hüttenwerk, Lauchhammer, in welchem Naseneisen- stein geschmolzen und verarbeitet wird. In thurmartigen Hochöfen tvird das Eisen aus dem Erze gewonnen; aus diesem wird in meh- reren Hammerwerken Stabeisen geschmiedet, und in der Gießerei werden allerlei Maschinen und Geräthe gegossen. Auf der linken und rechten Seite der schwarzen Elster ziehen sich nur unbedeutende Höhen hin; die Gegenden sind meist flach und sandig, streckenweise auch sumpfig. Obstgärten findet man in den Dörfern wenig, aber an manchen Orten wird an hohen Stangen Hopsen gezogen. Was den Leuten an Obst abgeht, ersetzen sie sich durch den Honig, den die Waldbienen in Menge eintragen. In den Städten, wie in Herzberg, wird Tuch gewebt und Töpsergeschirr gebrannt, auch viel Flachs wird hier aus den Markt gebracht. Am untern Lause sind auf der rechten Seite die Anhöhen mit Wein bepflanzt, und Weinbergshüuser schauen freundlich in die Ge- gend hinab; sonst ist aber auch dieser Strich eben, sandig und un- fruchtbar; die Felder haben auch oft von Ueberschwemmungen zu leiden. Zwischen der Elster und Elbe liegt das Schloß Annaburg, in welchem 400 Knaben verdienter Soldaten fast unentgeltlich er-

3. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 12

1858 - Breslau : Hirt
12 Wie es in der Provinz Sachsen aussicht. kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln, wie Adler." Jes. 40. Aber das sechsstöckige Haus, was du von vorn siehst, das ist nur der kleinste Theil des Waisenhauses. Gehst du die Treppe hinauf und durch den breiten Flur hindurch, so kommst du in eine förmliche Straße, in der hüben und drüben hohe Gebäude sich erheben und sich weit hinziehen; am Ende aber steht ein Gebäude quer vor, und vor demselben erblickst du auf steinernem Postamente ein gußeisernes Standbild: August Hermann Francke, den Stifter dieser Anstalten, einen Waisenknaben und ein Mädchen segnend. Was du rings um dich siehst, hat er vor etwa 150 Jahren durch Liebesgaben im Glauben gegründet. Darum sagt eine über dem Haupteingange stehende Inschrift: ,,Fremdling, was du erblickst, hat Glaub' und Liebe gegründet. „Ehre des Stiftenden Geist, glaubend und liebend, wie er." In diesen Frankeschen Stiftungen werden 3000 Schüler unterrichtet, und die Zahl der Lehrer beträgt weit über 100. In Halle ist auch eine hohe Schule oder Universität, auf der die künftigen Geistlichen, Richter, Aerzte und Lehrer für gelehrte Schulen unterrichtet werden. Im niedrigsten Theile der Stadt ist das Salzwerk. Die Soole ist so stark, daß sie nicht auf Gradirwerken von den erdigen und wäffrigen Bcstandtheilen gereinigt zu werden braucht, sondern bloß in Pfannen gekocht wird. Dies Siedegeschäft besorgen die Halloren; es sind Nachkommen eines wendischen Volksstammes, die sich durch Kleidung und Sitte von den übrigen Bewohnern unterscheiden. Bei jedem Regentenwechsel erhalten sie aus dem Königlichen Marstalle ein Pferd mit königlichem Sattel und Zeug, aus welchem der älteste Hallore in feierlichem Zuge umhergeführt wird. Auch haben sie freien Vogel- und Fischfang. Sie sind geübte Schwimmer und Taucher; bei Feuersbrünsten haben sie hülsreiche Hand zu leisten. Eine halbe Stunde unterhalb Halle drängt sich die Saale durch ein Felsenthal hindurch und bildet eine äußerst anmuthige Gegend. Hart an dem Ufer erhebt sich senkrecht über 100 Fuß ein Felsen; auf ihm liegen zwischen Fliedersträuchern die Ruinen der alten Berg- feste Giebichenstein. Sie diente im Mittelalter oft für fürstliche Personen als Gefängniß, und der Spruch: „Wer da kommt nach Giebichenstein, der kommt selten wieder heim," war im ggnzen Lande bekannt. Das Saalthal ist von Kösen an äußerst fruchtbar, und auch die Hügelgegenden und Ebenen, welche dasselbe umgeben, sind mit Früch- ten aller Art angebaut. Da sieht man viel Weizen, Raps und Zuckerrüben. Gurken, Zwiebeln und andere Gemüse werden be- sonders bei Naumburg, Weißenfels. Merseburg und Halle gebaut, bei letztrer Stadt auch Kümmel und Weberkarden. Dazu finden sich zwischen Weißenfels und Zeitz bei dem Städtchen Teuchern, sowie bei Roßbach und bei Halle nach Eisleben und Querfurt hin unermeßliche Lager von Braunkohlen, die in
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